Kommunikation ist eines der großen Modewörter der Gegenwart. Angesichts expandierender Telekommunikation, Gerätekommunikation, Medienkommunikation stellt sich nichtsdestoweniger die Frage, ob, wie und wozu Kommunikation funktioniert. Als Problemlösung wird ein theoretischer Ansatz vorgestellt, der die Kommunikationsprozesse auf die Grundbegriffe Zeichen, soziales Handeln und menschliche Erfahrung zurückführt.
Im Zentrum der Abhandlung steht die Hypothese, daß jeder Kommunikationsprozeß einen persuasiven Charakter trägt, weil Kommunikation nach einem persuasiven Grundprinzip funktioniert. Der Persuasionsbegriff wird somit notwendig an den Kommunikationsbegriff gebunden, ohne daß eine (negative) Wertung bzw. eine starre Klassifizierung in Überzeugen oder Überreden geschieht. Die Strukturen und Bedingungen von Persuasionen werden in genauer Analyse von Zielen, Zwecken, Plänen, Mitteln und den fundamentalen Prozeßeigenschaften von Kommunikation diskutiert. Die Massenmedien erweisen sich wegen ihrer extremen kommunikativen Asymmetrie als strukturell einseitige Macht- und Überredungsinstrumente.
Der unausweichliche Zwang zur Überredung wird anhand der
sozialen,
kognitiven und sonstigen individuellen Unterschiede der
Kommunikationsteilnehmer
plausibel gemacht. Desweiteren werden die Unwahrscheinlichkeit und die
Grenzen des Überzeugens durch die Diskussion von argumentativen
Mitteln,
raumzeitlichen und sozialen Restriktionen sowie der Unmöglichkeit
idealer Sprechsituationen aufgezeigt. Überreden ist die Methode
der
Sozialisation, der Massenmedien, der Religion, des sozialen und
politischen
Lebens und des Alltags. Überzeugen ist der Grenzfall: die
Ausnahme.
Buch: | 160 S., 12,5 x 18,5cm, Pb. |
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ISBN 3-932174-18-6 |